Jan Pfaff Journalist |
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Ein Freund, ein guter
Freund
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Die USA waren immer der
engste Partner der Bundesrepublik. Zwei Jahre nach der
Wahl Donald Trumps ist alles anders – oder? |
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taz am wochenende, 12.11.2018 |
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Als sie
vergangenen Sommer von New York nach Berlin zog, wunderte
sich Madeleine Schwartz über manches in ihrem neuen
Alltag. Über das schlechte Essen in den Restaurants, über
die vielen Franzosen in der Stadt und die komischen
Debatten über Schwaben. Und sie staunte über ein Wort, das
ihr immer wieder begegnete: Viele Leute, die sie als
amerikanische Journalistin traf, stellten sich ihr als
Botschafter des „Transatlantizismus“ vor. „Der Begriff
gehörte vorher nicht zu meinem Wortschatz“, sagt sie
Anfang Oktober in einem Café in Prenzlauer Berg. „Aber
hier ist er überall.“ Schwartz, 28 Jahre alt, hat in Harvard studiert und in New York für ein Literaturmagazin gearbeitet. Sie kam mit einem Stipendium nach Berlin, um über europäische Politik zu schreiben. Mit dem Blick von außen machte sie sich auf die Suche nach dem deutschen Transatlantizismus – und tauchte ein in eine Welt, die ständig um das Verhältnis zwischen Europa und den USA kreist. Es ist eine Welt, in der politische Stiftungen wöchentlich Newsletter mit „transatlantischen Must-Reads“ verschicken und sich Politiker, Diplomaten und Journalisten immer wieder bei den gleichen Konferenzen und Hintergrundrunden treffen. Bei Veranstaltungen des German Marshall Fund, der Atlantik-Brücke, der Deutschen Atlantischen Gesellschaft oder der American Academy. Konkrete Entscheidungen werden dort nicht getroffen, aber es passiert etwas, das mindestens genau so wichtig ist: Die Transatlantiker prägen die Art und Weise, wie das politische Berlin auf die deutsch-amerikanischen Beziehungen blickt. Weiterlesen auf taz.de |